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Montag, 13 April 2015
Montag, 13 April 2015 02:00

Torspektakel ohne Happy End

Platzverweis als Wendepunkt bei 4-5 Niederlage in Niederstadtfeld

Eine für die Zuschauer äußerst attraktive Partie sollte das Spiel zwischen der gastgebenden SG Wallenborn und dem SV Zeltingen-Rachtig am vergangenen Sonntag in Niederstadtfeld werden. Die Heimelf feierte in einem Spiel mit vielen Höhepunkten ein Comeback nach scheinbar aussichtslosem Rückstand und gewann knapp mit 5-4. Dabei wurde unsere erste Mannschaft gerade in Halbzeit zwei nicht wirklich "vom Glück geküsst".

4-1 Führung nach gut fünfzig Minuten, vier Tore in einem Auswärtsspiel, dies sind eigentlich alles Zahlen, die in der Regel für einen erfolgreichen Fußballnachmittag stehen. Doch am Sonntag kam es für unser Team leider anders.

Die Partie war noch keine fünfzehn Minuten alt, da hatten die 150 Zuschauer in Niederstadtfeld bereits drei Tore gesehen. Mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten ging der wach und spritzig wirkende SVZR durch Florian Blesius (7. Minute) und Felix Kappes (9. Minute) 2-0 in Führung. Klasse Start unserer Elf gegen offensivstarke Wallenborner. Diese machten auch gleich darauf ernst und verkürzten in der kurzweiligen Partie nach zwölf Spielminuten durch Kasper Wlodarek auf 1-2. In der Folge entwickelte sich auf dem staubtrockenen, harten Tennenplatz ein munterer Schlagabtausch, zunächst jedoch ohne weiter Treffer. Nach einer guten halben Stunde war es jedoch wiederum Florian Blesius, der mit seinem zweiten Tor des Tages und seinem siebten Treffer nach der Winterpause den alten Abstand wieder herstellte und die 3-1 Pausenführung für die Moselaner erzielte.

Dabei standen sich in Hälfte eins zwei annähernd gleichwertige Teams gegenüber. Bislang gab die bessere Zeltinger Chancenverwertung den Ausschlag zugunsten unserer Jungs.

Halbzeit zwei startete wiederum nahezu optimal für das Team von Trainer Werner Feyen. Nachdem seine Offensivkollegen Kappes und Blesius bereits getroffen hatten, trug sich Dennis Dusemund in der 52. Spielminute ebenfalls in die Torschützenliste ein und brachte den SVZ scheinbar vorentscheidend mit 4-1 in Front. Was nun folgte waren 35 Minuten zum Vergessen aus Zeltinger und 35 Minuten Minuten für die Ewigkeit aus Wallenborner Sicht.

Zunächst fiel, ähnlich wie beim ersten Gegentreffer, direkt im Gegenzug des eigenen Torerfolges der erneute Wallenborner Anschluss. Der Toptorjäger der Heimelf, Nicolas Clausen, ließ sich eine gute Möglichkeit nicht entgehen und verkürzte zum 2-4. Vielleicht waren die Zeltinger Spieler gedanklich noch beim Feiern des eigenen Torerfolges, jedenfalls ist es mehr als ärgerlich zweimal so kurz nach einem eigenen Treffer ein Gegentor hinnehmen zu müssen. Doch im Prinzip war nichts passiert. Unsere Jungs hatten die Partie weitestgehend im Griff und führten nach wie vor mit zwei Toren Vorsprung. Wallenborn blieb mit seiner exzellenten Offensive brandgefährlich, aber auch unsere Spitzen beschworen gegen die nicht immer sattelfest wirkende Defensive der Heimelf häufig brenzlige Situationen vor dem Wallenborner Kasten herauf.

Der Wendepunkt im Spiel folgte dann in der 54. Spielminute mit dem Platzverweis für Torwart Björn Griebler. Im Eins zu Eins Duell mit einem gegnerischen Stürmer ging Björn gegen den nach außen abgedrängten Angreifer zu Boden und zog die Hände, nachdem er registriert hatte, dass der Stürmer den ins Aus rollenden Ball nicht mehr erreicht, zurück. Der Wallenborner Angreifer kam jedoch zu Fall und Schiedsrichter Polotzek entschied zum Entsetzen der Gäste auf Strafstoß und schlimmer noch auf Platzverweis für unseren Torwart. Da an diesem Nachmittag aufgrund des zeitgleichen Spiels unserer zweiten und dritten Mannschaft kein Ersatztorwart mit angereist war, musste Feldspieler Jonathan Kuhn in den Zeltinger Kasten. Für ihn verließ Felix Kappes das Feld. Gegen den anschließenden Strafstoß von Sebastian Hilgers war "Kuhna" jedoch machtlos und so stand es plötzlich nur noch 3-4 und dazu kamen noch 30 Minuten Spielzeit in Unterzahl (61. Minute). Hier wurde wieder einmal die sinnlose Dreifachbestrafung für Teams bei solchen Entscheidungen deutlich: Strafstoß und damit fast sicheres Tor für den Gegner, Unterzahl für den Rest des Spiels und eine Sperre für den "Rotsünder", der in diesem Falle, wenn überhaupt tatsächlich kein schlimmes Foul begangen hatte.

Unser Team war nach den beiden Gegentoren und dem Platzverweis im Anschluss deutlich verunsichert. Das bis dato wirklich ordentliche Spiel unserer Mannschaft stand auf der Kippe. Die Heimelf witterte nun natürlich Morgenluft und investierte nochmals mehr in die Offensive. Es dauerte wiedrrum nur drei Minuten bis Nicolas Clausen mit seinem zweiten Treffer den Spielstand egalisierte (64.).

Unsere Mannschaft versuchte sich ins Spiel zurück zu fighten, hatte aber in Unterzahl einen schweren Stand, da die Heimelf aufgrund des Spielverlaufs natürlich nun das Momentum auf ihrer Seite hatte. Der finale Nackenschlag für den SVZR dann in Minute 79 als auch Sebastian Hilgers seinen Doppelpack schnürte und den 5-4 Siegtreffer für die SG Wallenborn markierte. 

Im Anschluss versuchte unser Team nochmal alles, traf sogar zum Ausgleich, der jedoch aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben wurde.

Damit kassierte unser Team eine bittere Niederlage gegen eine starke Wallenborner Mannschaft. Doch alles in allem sollten unsere Jungs, nachdem sie den ersten Schock verdaut haben, ein positives Fazit aus der Begegnung ziehen. Gegen eines der offensivstärksten und seit Wochen auch formstärksten Teams der Liga zeigte man über weite Strecken einen starken Auftritt und glänzte mit Effektivität im Torabschluss. Größtes Manko waren die zu schnellen Gegentreffer nach den eigenen Torerfolgen, die es in Zukunft zu verhindern gilt. Mit dem Platzverweis entwickelte sich eine unglückliche Negativdynamik, die der Gegner mit Qualität und Kaltschnäuzigkeit auszunutzen wusste. 

Dies alles gilt es nun abzuhaken und sich auf die kommenden Aufgaben zu konzentrieren. Aufgrund der Ergebnisse der anderen Partien wurde kaum vom Vorsprung auf die gefährdeten Tabellenregionen eingebüßt. Doch auch die kommenden Spiele haben es in sich, ganz besonders am kommenden Samstag beim Gastspiel in Schoden, wo man auf den designierten Meister und Aufsteiger SG Irsch trifft. Doch auch diese Partie muss erst einmal gespielt werden und mit neuem Mut sollten unsere Jungs versuchen sich dort möglichst teuer zu verkaufen.

 

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